Schachclub Zell a.H.
Herzlich Willkommen

DIE ANFÄNGE

Die neue Nachkriegssatzung



1977 Vorstand P. Baumann und Gründer S. Harter

Bereits in den Zwanziger Jahren wurde in Zell Schach gespielt. Eine kleine Gruppe schaffte Spielmaterial an und traf sich zweimal wöchentlich im "Hechten". 1927 war es bereits ein richtiger Club geworden, wenngleich schriftliche Unterlagen fehlen. Sigmund Harter durfte als einziges Gründungsmitglied aus den Goldenen Zwanziger Jahren, das 50 jährige Jubiläum des Clubs 1977 miterleben, als gleichzeitig der 50. Badische Schachkongress in Zell a.H. stattfand. Nach dem Krieg war der Verein vom engagierte n Ernst Gerber gegen alle Widrigkeiten der Besatzungsmächte am 25 Februar 1948 neu gegründet worden.
 

 


R. Baitsch und E. Gerber

Clubturniere und Schachkämpfe gegen benachbarte Schachvereine wurden bereits seit November '45 ausgetragen Der Club zählte bei der Nachkriegsgründung 48 Mitglieder. Für Schachvereine selbst in der heutigen Zeit eine ungewöhnlich hohe Zahl. Erster Vorsitzender wurde "Neugründungsvater" Ernst Gerber, der dieses Amt bis 1958 inne hatte. Gerber, ein starker Spieler, erwarb sich unter anderem in dieser Zeit im Fernschach die Qualifikation zur Vorrunde der Europameisterschaft. Schon kurz nach der Neugründung wurde ein internes Stadtmeisterschaftsturnier in drei Gruppen zu je 12 Spielern durchgeführt. Der Club nahm raschen Aufschwung, und wurde ein echter Sportverein mit Rundenkämpfen und Freundschaftsspielen im In- und Ausland, da es zu dieser Zeit  wenig Vereine im  Schachverband gab, welche gegeneinander die Klinge kreuzten.                         

Postkarte von Großmeister Bogoljubow


Postkarte von Bogoljubow (Rückseite)

 

Selbstverständlich waren auch im Schachclub Zell Anfang der fünfziger Jahre Simultankämpfe von Großmeister Efim Bogoljubow der im nahen Triberg seine zweite Heimat gefunden hatte Höhepunkte der Trainingsabende Bereits 1951 schaffte man den Aufstieg aus der Bezirksklasse in die Badische LandesklasseMitte der Fünfziger Jahre, nachdem Gerber und Baitsch mehrfach Clubmeister geworden waren, meldete sich mit Harald Junghans und Rainer Frank die Jugend zu Wort. Frank wurde zum stärksten Zeller Spieler und errang die Meister A-Qualifikation.Doch auch er konnte 1959 den Abstieg der ersten Mannschaft in die Bereichsklasse nicht verhindern. Im selben Jahr übernahm er für zwei Jahre das Amt des 1. Vorsitzenden von Ruth Baitsch, welche 1958 in die Fußstapfen Gerbers getreten war. Bereits 1961 durfte R. Baitsch erneut als 1.Vorsitzende an die vorderste Front. Und dieses Mal blieb ihr das Amt 16 Jahre lang erhalten. 

SECHZIGER UND SIEBZIGER JAHRE

Frau Groh (links) und Frau Baitsch mit BSV Präsident Weber

Die Clubtitel in den Jahren 60 - 70 gingen bis auf wenige Ausnahmen an die Damen des Vereins Frau Baitsch und Frau Groh. Mit viel Engagement richteten die beiden in dieser Zeit zahlreiche Damenturniere in Zell a. H. aus. Die Veranstaltungen reichten vom Internationalen Damenturnier über Damenländerkämpfe, Badische Damenmeisterschaft bis zur Offenen Damenmeisterschaft. Zell a. H. und das Damenschach waren untrennbar miteinander verbunden. Auch das Internationale Amazonen- Veteranenturnier wurde in Zell geboren. 1962 meldete der Club erstmals eine zweite Mannschaft. Nach dem Abstieg der ersten Mannschaft aus der Bereichsklasse spielten in der Saison 68/69 beide Zeller Teams in der Bezirksklasse, doch die Erste kehrte im nächsten Jahr zurück.

Die Brüder Wolfgang und Kurt Ludwig aus Biberach prägten die internen Clubwettkämpfe in den siebziger Jahren. Als "Lehrlinge" des im benachbarten Fußbach wohnenden Emil-Josef Diemer spielten beide natürlich einen "heißen Stil". Die gute Jugendarbeit im Club, hier tat sich auch Max Wolf hervor, trug jedoch nie lange Früchte, da berufs- oder Studiumbedingt die Spieler immer wieder abwanderten. Im Jahre 1977 das bis dahin größte Ereignis im Zeller Schachclub. Mit einer "Handvoll" Helfer wagte Frau Baitsch die Ausrichtung des 50. Badischen Schachkongresses im 50. Jubiläumsjahr des Schachclub Zell a.H.Fast 300 Spieler (Rekord) fanden den Weg in die Ritter-von-Buß-Halle. Für den damals sehr kleinen Schachclub Zell eine enorme Herausforderung, die mit viel persönlichem Einsatz gemeistert wurde. Stellvertretend für alle, sei hier nur die Familie Künstle erwähnt, die fast allein die Bewirtschaftung übernahm und damit maßgeblichen Anteil am guten finanziellen Kongressergebnis hatte. Bei der Hauptversammlung im September 1977 wurde Peter Baumann zum neuen Vorsitzenden gewählt und ist es bis 1999 geblieben. Die erste Mannschaft quälte sich 77 mehr schlecht als recht durch die Bereichsklasse. Die Altersstruktur des Vereins war nicht sehr zukunftsträchtig und ein Abstieg der 1. Mannschaft war abzusehen. 1980/81 passierte es dann. Abstieg in die Bezirksklasse.

Oftmals hinterlassen sportliche Misserfolge ihre Spuren, so auch in diesem Fall. Einige Spieler verließen Zell, um bei anderen Vereinen den Erfolg zu suchen, einige verloren völlig die Lust am königlichen Spiel. Die Zahl der aktiven Mitglieder schrumpfte auf ein Minimum. Doch der harte Kern bestehend aus Peter Baumann, Elfriede Groh und einigen anderen verlor zum Glück nicht die Hoffnung. Sie konnten es damals noch nicht wissen, aber sie waren die Geburtshelfer des späteren Großvereins.


E.J.Diemer in seiner Lieblingsecke im Gasthaus Rebstock in Fußbach
Das Kongressheft 77



DIE ACHTZIGER JAHRE

Martin Fischer

Trotzdem würden Beharrlichkeit und Geduld allein nicht genügen, hinzugesellen muss sich der forschende und vorwärtsstrebende Geist der Jugend, der alles belebt und bewegt. Mit Martin Fischer fand im Jahr des Abstiegs ein junges Bübchen den Weg in den Club, der die Vereinsentwicklung wie kein anderer beeinflussen sollte. Er lernte schnell und begierig und wurde bereits 1982 Clubmeister und spielte danach am 1.Brett des Vereins. Einen großen Anteil an dieser rasanten Entwicklung hatte Hans Bialowons,der am Anfang mit Martin trainierte und ihm einen Zugang zur Eröffnungstheorie verschaffte.

1983 wurde Bialowons Schriftführer und ist es bis wenige Jahre vor seinem Tod im Alter von 94 Jahren geblieben. Ihm war es zu verdanken, dass der Club eine eigene Zeitschrift besaß, die durch seinen unermüdlichen Einsatz am Leben erhalten wurde. Dies alles war ein Glücksfall für den Verein, wenn man bedenkt, dass Bialowons sein Rentendasein seit 1981 statt in Gelsenkirchen in Zell a. H. verbrachte. Kurze Zeit nach Martin Fischer folgten ihm seine Freunde Jürgen Ditter und Kurt Jäger in den Schachclub. Beide wurden sehr bald zu Stützen der 1. Mannschaft


Rechts:Wolfgang Ludwig

Die weitere Entwicklung wurde vor allem durch Felix Grzeskowiak geprägt. Der internationale Fernschachmeister, den es ebenfalls durch einen glücklichen Zufall nach Zell führte, übernahm 1983 die sportliche Spitze des Vereins und vermittelte den Zeller Talenten Theoriewissen und Literatur. Eine bedeutende Horizonterweiterung erfuhren diese eben falls durch beständige Teilnahme an den Kongressturnieren.
Schon 1983 gelang Martin Fischer auf Anhieb der 1. Platz im Allgemeinen Turnier , 1986 erspielte er dann seine Meister-B-Qualifikation. Jürgen Ditter zog 1992 mit seinem Aufstieg in Meister B nach. Felix Grzeskowiak selbst wurde Seniorenmeister beim Badischen Schachkongress 1985. Der Schachclub Zell fühlte sich auch weiter dem Damenschach verpflichtet. Die Badisch en Mädchenmeisterschaften (1983), die Vorrunde zur Deutschen Damenmeisterschaft (1984) und die Offene Deutsche Damenmeisterschaft (1986) wurden in Zell ausgerichtet. Weiter verstärkt wurde die erste Mannschaft durch den Zugang von Achim Fleischer, der den Verein schon nach wenigen Jahren wieder verlassen musste. Aber bis dahin prägte er das Vereinsleben und entdeckte mit Michael Herrmann einen talentierten Jugendlichen, der bereits 1986 C-Jugend-Meister der Ortenau wurde. Erst mit der Rückkehr von Wolfgang Ludwig gelang im vierten Jahr nach dem Abstieg auch die Rückkehr in die Bereichsklasse.


Wolfgang Niederberger



Ehrenmitglied Frau Groh (75) Ehrenschriftführer: H.Bialowons hinten:Baumann und Woisetschläger


Als im selben Jahr Wolfgang Niederberger Vereinsmitglied wurde, konnte man noch nicht ahnen, dass er später als zweiter Vorsitzender zu einem der stärksten "Motoren" des Vereins werden sollte. Schon im nächsten Jahr gelang der Aufstieg in die Landesliga, wo man für den Rest der 80er Jahre auch bleiben sollte 

DAS KIENZLE FEST

M. Vollmer als Chefgriller bei Kienzle

Einen festen Platz im gesellschaftlichen Bereich des Clubs bildete seit dieser Zeit das traditionelle Sommerfest, zu dem Schachfreund Ludwig Kienzle alljährlich auf seinen idyllisch gelegenen Bauernhof einlud. Auch befreundete Nachbarvereine kamen schon in den Genuss dieser "Schwarzwaldparty".
Seit 1983 spielte der Schachclub auch bei der Fußballstadtmeisterschaft mit. Als größte Erfolge ragen hier die Vizemeisterschaft 1987 und der 3.Platz 1985 heraus.
Elfriede Groh wurde an ihrem 75. Geburtstag, am 31. Januar 1989, zum Ehrenmitglied ernannt und Hans Bialowons darf sich für seine großen Verdienste im schriftlichen Bereich seit Februar 1992 Ehrenschriftführer nennen. Die positive Entwicklung des Clubs wurde durch die Todesfälle vom letzten noch lebenden Gründungsmitglied Sigmund Harter (1982), der Ehrenvorsitzenden Ruth Baitsch (1986), von Margarete Grzeskowiak (1983) und Felix Grzeskowiak (1989), welcher während einer Zugfahrt zum Schachturnier nach Baden-Baden starb, getrübt. Trotz der schwierigen Ausgangslage erfuhr der Verein in den 80er Jahren eine stetige Aufwärtsentwicklung. Die Zahl der aktiven Mitglieder stieg von Anfangs ca. 20 auf 35 an und seit 1985 ging man mit drei Mannschaften an den Start.

DIE NEUNZIGER JAHRE 

D. Lienhard v.l. beim Kienzle Grillfest rechts R. Zimmermann

In den 90er Jahren "explodierte" der Club dann förmlich, was Größe und Leistung betraf. Die Anzahl der Aktiven erhöhte sich auf fast 70 Mitglieder, die sich auf sieben Mannschaften verteilten. Doch zunächst musste man 1990 mit dem unglücklichen Abstieg der 1. Mannschaft in die Bereichsklasse einen Rückschlag hinnehmen. Zuvor wechselte Daniel Lienhard, ein Studienkollege von Martin Fischer, von Zunsweier nach Zell, da er eine neue Herausforderung suchte. Schnell wurde er zu einem der führenden Köpfe des Clubs und suchte ständig nach neuen Möglichkeiten, um den Verein sportlich weiterzuentwickeln.
Auch seine persönlichen Erfolge waren beeindruckend: Als erster und bisher einziger Zeller Spieler konnte er 1990 den Bezirkspokal gewinnen. Dass dies kein Zufall war, bewies er als er den Pokal 1993 erneut gewann. Auch der Bezirksmannschaftspokal ging 1990 zum aller ersten Mal nach Zell. Vier Jahre später konnte dieser Erfolg wiederholt werden. Danach verteidigte man den Wanderpokal zwei Jahre lang. Der Wiederaufstieg in die Landesliga gelang im Jahr nach dem Abstieg ohne Schwierigkeiten. Danach war man in der Landesliga stets in der Spitze vertreten und peilte den Aufstieg in die Verbandsliga an. 1991 folgte Ralf Zimmermann aus Hausach dem Beispiel von Daniel Lienhard und wurde ebenso wie er zu einem unentbehrlichen Mitglied der 1. Mannschaft.

Susanne Niederberger

Zu Beginn der 90er Jahre wurde ein weiteres bedeutendes Kapitel der Zeller Clubgeschichte aufgeschlagen: Erstmals seit langer Zeit fanden einige talentierte Jugendliche den Weg in den Verein. Den Anfang bildeten Frank Herrmann, der Bruder von Michael, und dessen Freund Peter Lukassen. Bald danach kamen die Söhne von Wolfgang Niederberger, Joachim und Daniel hinzu. Jetzt ergriff der neu gewählte Jugendleiter Martin Fischer mit Unterstützung von Michael Herrmann die Initiative und begann ein systematisches Training für die interessierten Jugendlichen zu organisieren. Als Betreuer, Fahrer und Organisator war auch Wolfgang Niederberger eine wertvolle Hilfe und wurde im Lauf der Zeit unentbehrlich.
In der Saison 1990/91 meldete man erstmals eine C-Jugendmannschaft mit 4 Brettern und suchte den Vergleich mit anderen Vereinen. Ein Jahr später kamen Thorsten Sandfuchs und Susanne Niederberger - übrigens das erste Mädchen des Zeller Schachclubs überhaupt - hinzu. Bei der Jugendeinzelmeisterschaft des Bezirks war Zell mit neun Teilnehmern vertreten. Ein weiteres Jahr später schickte man auch eine A-Jugendmannschaft mit 8 Brettern ins Rennen. Und dann war auch schon der erste große Erfolg fällig: Die C- Jugendmannschaft mit Thorsten, Frank, Peter und Daniel wurde Bezirksmeister und durfte auf Badischer Ebene erste Erfahrungen sammeln. Mit Christine Krämer, Elisabeth Sandfuchs und später auch Hannah Sandfuchs kamen weitere Mädchen dazu, so dass man sogar in der Lage war, eine Mädchenmannschaft zu bilden.
Jetzt mit Markus Mayer an Brett 1 war die A-Jugendmannschaft endlich stark genug, um Meister zu werden. Auf Badischer Ebene war dann gegen die starken Birkenfelder Endstation (wie früher auch schon für die C-Jugendmannschaft). Im selbem Jahr schickte man auch erstmals eine D-Jugend- und eine Mädchenmannschaft ins Rennen, so dass praktisch jedes Wochenende mit Schachterminen gefüllt war.

Ein grosses Talent:Tobias Matt

Ende 1994 trat mit dem neunjährigen Tobias Matt das bisher größte und jüngste Talent auf den Plan: In seiner ersten Saison erreichte er auf Anhieb den 2. Platz in der E-Jugend Bezirksmeisterschaft, schon ein Jahr später konnte er sich für die Deutsche Jugendmeisterschaft qualifizieren. In der Saison 1994/95 gewann die neu formierte C-Jugendmannschaft (Susanne, Christine, Elisabeth, Tobias und Florian Möller) ebenfalls die Bezirksmeisterschaft. Die A- Jugendmannschaft dagegen musste sich den immer noch übermächtigen Oberkirchern geschlagen geben. Bei den B-Jugendeinzelmeisterschaften erreichte Thorsten Sandfuchs den geteilten 1.Platz, musste sich im Stichkampf allerdings Markus Mayer aus Wolfach geschlagen geben. Zu diesem Zeitpunkt knüpfte der talentierte Wolfacher Spieler erste Kontakte zum Zeller Verein. Im gleichen Jahr noch schloss er sich während des Schachkongresses in Weil am Rhein (er war als einziger Wolfacher vertreten) der Zeller Gruppe an, von der er herzlich aufgenommen wurde. Damals wurde ihm wohl klar, dass er in Zell eine neue sportliche Perspektive finden würde. Überzeugend setzte sich Susanne Niederberger in der Mädchenmeisterschaft gegen die Ortenauer Konkurrenz durch und durfte bei der Badischen Meisterschaft Erfahrungen sammeln. In der Saison 95/96 führte die Jugendarbeit zu einem weiteren Höhepunkt. .

Badischer Vizemeister in der A Jgd 1998

Mittlerweile waren 20 aktive Jugendliche im Verein gemeldet. Markus Mayer gewann erneut die B-Jugend Meisterschaft und war ebenso wie Susanne, Elisabeth, Christine und Tobias für die Badische Meisterschaft qualifiziert. Solch eine Aktivität konnte kaum noch überboten werden. Aber auch in der Saison 1996/97 war man sehr erfolgreich. Verstärkt durch Axel Moser, der dem Beispiel von Markus Mayer folgte und von Hofstetten nach Zell wechselte, konnte die A-Jugendmannschaft diesmal auch die Birkenfelder überwinden und gelangte erstmals in die Badische Endrunde. Dort unterlag man nur Baiertal und wurde Badischer Vizemeister. Man musste in der Chronik des Bezirks Ortenau schon 20 Jahre zurückgehen, um einen ähnlichen Erfolg zu finden.
Sowohl Markus als auch Axel waren bei der Badischen A-Jugendeinzelmeisterschaft vertreten, wobei Markus eine guten 3. Platz erreichte. Auch Tobias wurde Dritter in der D-Jugend und qualifizierte sich erneut für die Deutsche Meisterschaft. Um noch mehr Jugend zu gewinnen, beteiligte sich der Verein erstmals an der Kooperation Schule - Verein. An drei Schulen - Gymnasium Gengenbach, Grund und Hauptschule Biberach und Realschule Zell - versuchte der Schachclub Zell junge Menschen für das  Schachspiel zu 
begeistern. Auffallend dabei war, dass sehr viele die die Regeln kannten, ihnen quasi  nur die regelmäßige Übung fehlte

SCHACHKONGRESS 1993

Die Teilnehmer des Damenturniers und Organisator P. Baumann
Ehrung beim Kongress.v.ln.r. Ortsvorsteher Wagner, Woisetschläger, Baumann und BSV Präsi Seiter


Einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte des Zeller Schachclubs stellte die Ausrichtung des 66. Badischen Schachkongresses dar. Der 66. Badische Schachkongress 1993 in Zell a.H. war gelungen. Das wurde dem Club immer wieder von verschiedenen Schachfreunden aus dem gesamten badischen Raum bestätigt. Besonders zu erwähnen war das damalige Dameneinladungsturnier. Der Schachclub Zell hatte den Kongress 93 in Verehrung der beiden großen Zeller Schachdamen Ruth Baitsch und Elfriede Groh unter das Motto: "Schach im Zeichen der Dame" gestellt. Durch das große Engagement der Badischen Damenwartin Ursula Wasnetzky fand schließlich ein stark besetztes, internationales Dameneinladungsturnier statt. Gerade an dieses Turnier erinnern sich die Kongressteilnehmer von 1993 sehr gerne. Vorsitzender Peter Baumann und Bezirksschulschachwart AdolfWoisetschläger wurden im Rahmen des Kongresses für ihre Verdienste im Badischen Schachverband die silberne Ehrennadel des Verbandes verliehen. Drei Zeller Spielern: Ralf Zimmermann, Daniel Lienhard und Patrick Bittner (damals noch in Schutterwald ) gelang der Aufstieg ins Meister-B-Turnier. Aus der gut funktionierenden Zeller Kongressmannschaft in der Turnierleitung und hinter der Theke müssen die Familien Niederberger und Eble hervorgehoben werden. Ihr Einsatz war vorbildlich. Kongressleiter Peter Baumann war jedenfalls froh, alles so reibungslos hinter sich gebracht zu haben und wollte vom Schach mal längere Zeit nichts sehen.

 FUSSBALL UND TRIATHLON

Der Schachclub mit einigen Legionären verstärkt

Was lag da näher, als sich mit dem Club in sportliche Aktivitäten zu stürzen. Bisher war man nur Teilnehmer bei den alljährlichen Fußballstadtmeisterschaften gewesen, doch nun stand die erste Zeller Triathlon-meisterschaft für Vereine an. 500 Meter Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen. Und das mit drei unterschiedlichen Leuten. In der Besetzung David Baumann, Peter Baumann und Felix Fernandez deklassierte man sämtliche Sportvereine und wurde erster Triathlonsieger in Zell. Den Löwenanteil an dieser gelungenen Öffentlichkeitsarbeit hatte zweifellos der starke Läufer Felix Fernandez.In der Saison 1993/94 fühlte sich die 1. Mannschaft stark genug, um den ersehnten Aufstieg in die Verbandsliga zu erreichen. Doch eine schmerzliche Niederlage zum Auftakt gegen Oberkirch ließ die Hoffnungen schnell wieder sinken.

Anfang 1994 feierte Frau Elfriede Groh ihren 80. Geburtstag. Zum Schachkongress 1994 reisten 11 Zeller (Rekord) nach Hockenheim. Ditter, Lienhard und Zimmermann wollten ihre Meister B Qualifikation testen und Baumann und Co wollten einfach wieder mal Turnierschach spielen.Trotz des schlechten Starts in der 1. Runde gegen Oberkirch lieferte sich Zell I mit Kehl ein Kopf an Kopf - Rennen. Drei Runden vor Schluss waren beide Mannschaften punkt- und "torgleich" und blieben das auch bis zum Schluss. Nach 72 gespielten Saisonpartien fehlte Zell also nur ein mickriger halber Brettpunkt zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Verbandsliga. Das Entscheidungsspiel gewann Kehl mit einem knappen 4,5-3,5.Nach diesem frustrierenden Erlebnis, drohte die 1. Mannschaft wegen fehlender Perspektive auseinander zu brechen. Vor allem Daniel Lienhard forderte den Fortschritt. Vorstandschaft und 1. Mannschaft setzten sich zusammen, berieten und beschlossen schließlich, einen Spielertrainer zu verpflichten. Dieser sollte zum einen die 1. Mannschaft verstärken und zum anderen durch sein Training den ehrgeizigen Spielern eine neue Perspektive bieten. Mit dem FIDE-Meister Milan Novkovic fand man schließlich einen spielstarken und sehr sympathischen Menschen, der außerdem pädagogisches Geschick bei der Wissensvermittlung zeigte.

Noch vor Beginn der Saison 1994/95 musste der Schachclub Zell das Vereinslokal wechseln. Die Expansion der beiden Unternehmen Klosterbräustube und Schachclub Zell war nicht mehr vereinbar. Schade, denn mit Paul Lehmann hatte der Schachclub erstmals einen schachspielenden Gastgeber. Durch seine Vermittlung wechselte der Club damals in den "Schützen" in Unterharmersbach. Bei der  Hauptversammlung 1994 wurden Rudi Harter und Willi Ritter zu Ehrenmitgliedern ernannt.

MILAN NOVKOVIC

Milan Novkovic beim Training

In die neue Saison startete Zell I also mit einem Spielertrainer. Novkovic reiste Samstags an, trainierte mit der Mannschaft und fuhr Sonntags nach dem Spiel wieder nach Österreich zurück, wo er übrigens auch die österreichische Schachjugend trainierte. Der Plan mit Novkovic klappte auf Anhieb. Zell I wurde Meister in der Landesliga und stieg endlich in die Verbandsliga auf. Die Zeller Seniorenmannschaft (Dieter Marzluf, Horst Hoicke, Ludwig Kienzle, und Elfriede Groh) spielte sich bis in die Endrunde der Badischen Meisterschaft und belegte dort den 4.Platz.

Die sportlichen Perspektiven für junge, ehrgeizige Spieler waren zu diesem Zeitpunkt in Zell vielverprechender als anderswo in der Ortenau. So fanden neben den Jugendlichen Markus Mayer und Axel Moser auch Patrick Bittner und Christian Junker (Schutterwald) den Weg nach Zell. Dies hat dem Schachclub Zell aber auch negative Auswirkungen gebracht, denn das jahrelang sehr freundschaftliche Verhältnis zu allen Vereinen der Ortenau bekam "Risse". Zell, das war plötzlich der "Moloch" der alles an sich reißt, der nichts neben sich duldet. So war es in Wirklichkeit natürlich nicht. Der Club hat niemals Spieler von anderen Vereinen abgeworben, er hat lediglich talentierten Spielern die Möglichkeit gegeben freiwillig in Zell sportlich erfolgreicher zu werden.
Die Saisonziele für 1995/96 waren schnell abgesteckt: 1. Mannschaft Klassenerhalt Verbandsliga, 2. Mannschaft Meisterschaft im Bezirk, 3. Mannschaft Meisterschaft Kreisklasse A, 4. Mannschaft Aufstieg aus Kreisklasse B, 5. und 6. Mannschaft, vordere Plätze in der Kreisklasse C., 7. Mannschaft: Übung in Kreisklasse C. Das Saisonergebnis übertraf die gesteckten Erwartungen. Im ersten Verbandsligajahr belegte die erste Mannschaft den sehr guten dritten Platz. Fünf von sieben Mannschaften - Zell II, Zell III, Zell IV, Zell V und Zell VI - stiegen auf. Der Schachclub Zell war auf dem Höhepunkt der sportlichen Leistungsfähigkeit. Mit einer improvisierten Aufstiegsfeier im Mostkeller beim Burger Hans wurde gebührend gefeiert.
An Pfingsten 1996 fand dann das 1.Schwarzwald-Open in Zell a. H. statt. Mit 94 Teilnehmern, darunter 15 Titelträger, war das Turnier gut besucht. Das Unternehmen war eine schwere Geburt. Lienhard, Fischer und Co hatten lange vorher für die Ausrichtung eines solchen Open plädiert, aber Vorstand Baumann war angesichts der vielfachen Konkurrenz eher skeptisch. Letztendlich ließ er sich überzeugen und der Erfolg gab den Ideengebern recht.Bezirkspokalsieger Zell siegte im Badischen Pokal gegen Freiburg 1887 und verlor im Viertelfinale nur knapp gegen Zweitligist Viernheim. Weitere Verstärkung erhielt die erste Mannschaft durch Michael Schneider, der zuvor bei Münstertal ebenfalls in der Verbandsliga spielte.

OPEN 1997 UND SCHACHKONGRESS 1998

Preisträger Schwarzwald Open 1997

Bei der General Versammlung 1996 fiel die Entscheidung des Clubs für eine neuerliche Bewerbung um den Badischen Schachkongreß(1998). Die folgende Saison 1996/97 war mindestens so erfolgreich wie die vorhergegangene. Alle fünf Mannschaften die aufgestiegen waren konnten ihre Klasse erhalten. Zell I hatte die Aufstiegschance quasi schon mit der Auftaktniederlage in Donaueschingen verspielt. Schon fester Bestandteil im
Clubleben waren inzwischen beim Schachclub Zell auch Aktivitäten außerhalb des Schachlokals. Der Club zeigte sich jährlich gerne beim Plakettenverkauf am Fastnachtssonntag bzw. bewirtete beim Theaterauftritt des Turnvereins. Diese Art von Öffentlichkeitsarbeit - sich zu zeigen - hatte den weiteren Vorteil, dass noch ein paar Mark für die Clubkasse erwirtschaftet wurden.

Kongressheft 1998


Sportlich sehr erfolgreich war der Schachclub Zell a.H. beim Schachkongress 1997 in Tauberbischofsheim. Axel Moser und Tobias Matt gelang der Aufstieg ins Hauptturnier. Patrick Bittner erspielte sich die Qualifikation für das Meisterturnier A und Martin Fischer wurde 2. im Meisterturnier A und durfte damit beim Schachkongress in Zell a.H. Im nächsten Jahr um die Badische Meisterschaft kämpfen.Trotz vielfacher Turnierkonkurrenz war auch das 2. Schwarzwald - Open 1997 ein Erfolg. Mit 112 Teilnehmern hatte man 20% mehr Teilnehmer als 1996, bei gleichbleibender Qualität, das heißt in etwa die gleiche Anzahl an Titelträgern wie im Vorjahr. 
Das Turnier gewannen gemeinsam:GM E. Meduna, IM A. Berelovich, IM V. Ikonnikov. Während des Opens gelang es dem Club IM Jurij Zezulkin (Weißrußland) für die Saison 97/98 zu verpflichten. Ein sensationelles Turnierergebnis gelang dem jüngsten Zeller Tobias Matt beim Schwarzwald - Open 97. Er spielte sich mit einer DWZ von 1255 zwischen die 2000er "Riesen" und errang mit 3,5 Punkten den sehr guten 48. Platz. Nachdem es 1998 kongressbedingt kein Schwarzwald-Open geben hatte wurde die Tradition in den folgenden Jahren aus Mangel an Helfern nicht mehr fortgesetzt. Ende der Saison 1996/97 verließ Daniel Lienhard aus beruflichen Gründen leider den Schachclub Zell. 

1997 Schwarzwald Open in Zell a.H.

Auch die Schachfamilie Niederberger "bröckelte stark. Joachim studierte in Bamberg, Susanne war im Austausch in Frankreich, und Daniel hatte sich ganz vom Schach verabschiedet. Aber Vater Wolfgang Niederberger war Gott sei Dank noch immer einer der Eckpfeiler im Club. Weitere Abgänge im Jugendbereich wurden durch Neuzugänge ausgeglichen, so dass auch für die Saison 1997/98 sieben Mannschaften gemeldet werden konnten. Leider verließen in den darauffolgenden Jahren viele Jugendliche studiumsbedingt den Club. So musste der Schachclub einen größeren Aderlass hinnehmen. Auch einige Spieler der 1. Mannschaft verließen 1999 berufsbedingt den Club, so dass zu diesem Zeitpunkt nur noch 4 Mannschaften gemeldet waren. Der Dauervorsitzende Peter Baumann stand vor neuen beruflichen Herausforderungen, welche er in den folgenden Jahren in München und Berlin tätigte, was es ihm unmöglich machte den Schachclub weiter zu führen. Er gab sein Amt ab und wurde in der Generalversammlung 1999 zum Ehrenvorsitzenden  ernannt. Seit dort ist Wilhelm Eble Vorsitzender. 

IM NEUEN JAHRTAUSEND

Mit dem Start ins neue Jahrtausend begann auch für den Schachclub Schwarz - Weiss Zell a. H. eine neue Ära. Der Club war trotz zahlreicher Abgänge wie schon erwähnt noch recht groß, aber die spielstarken  Leute waren mit Ausnahme von Kurt Jäger alle weg. Eine breite Basis im Jugendbereich ließ Hoffnung keimen, dass der Verein auch sportlich bald wieder Spitze sein würde. Felix Fernandez und Juan Garcia engagierten sich stark in der Jugendarbeit und hatten starken Zulauf in den Trainingsabenden. Ein Höhepunkt für die Jugendlichen war zweifellos der Besuch des Heilbronner Nikolausturniers 2006/2007. 


Der Schachclub schleppte sich mehr schlecht als recht durch die ersten Zweitausender Jahre. Es war unmöglich für die 1. Mannschaft die leistungsstarke  Verbands und Landesliga zu halten. Jedes Jahr ging es eine Klasse runter und 2006/2007 landete man am Saisonende auf dem vorletzten Platz in der Bereichsliga. Auch diese Liga mußte man verlassen.  Bis in die Bezirksklasse sollte die Talfahrt eigentlich nicht gehen, hatte man gehofft. Eine der wenig positiven Erkenntnisse in der 1. Mannschaft war der unermüdliche Wille zu lernen bei dem jungen Thomas Gißler. Nicht viele haben diese Ausdauer immer wieder gegen übermächtige Gegner anzutreten. Es hat sich gelohnt. Er ist heute einer der Stützen der 1. Mannschaft. Und von der damaligen Jugendgruppe hat es nur Stefan Rechlin in die Vereinsspitze geschafft. Zell I also ab 2007 im Bezirk, die drei weiteren Mannschaften tummelten sich in den Kreisklassen , von weichen es damals noch vier Stück gab. Zell II spielte im Kreis A, Zell III im Kreis C und Zell IV  Kreis D.


Schnell wollte die 1. Mannschaft die Bezirksklasse wieder verlassen und beinahe hätte das Vorhaben auch geklappt. Die Mannschaft hatte im Bezirk den 2. Platz belegt, was jedoch als einziges Kriterium nicht für den Aufstieg reichte. Man musste zum Entscheidungsspiel gegen den mittelbadischen Bezirksvizemeister Weitenung antreten und verlor das Spiel 3,5:4,5. Auch im nächsten Jahr reichte es nicht für den Wiederaufstieg. So schrieb man schon das Jahr 2010 als  man als Bezirkszweiter hinter den Verlustpunkt freien Neumühlern in die Bereichsliga zurückkehrte. Die Erste war wieder da wo sIe hingehörte, aber die Jugendlichen im Verein wurden immer weniger. Am Ende blieben nur David Garcia und Stefan Rechlin dem Schach erhalten. Sehr schade. 2008 - 2010 fanden jährlich Freundschaftskämpfe mit den befreundeten Oberwindener statt. Eine nette Sache, die dann aber irgendwann eingeschlafen ist.

Das jährliche traditionelle Grillfest (Kienzle) wird seit 2006 von den Gißler Brüdern Thomas und Jürgen in Biberach ausgerichtet. Wanderungen im Spätsommer mit anschließendem Vesper sind weitere traditionelle Veranstaltungen. 2014 fand auf Einladung von Ex Spieler Fabian Zschörnig ein 3 tägiger Ausflug nach München statt. Es war nur eine kleine Gruppe, was den Spass aber nicht schmälerte.

Ausflug nach München 2014 im Mai

  • Anreise Im Zug
  • Fruehschoppen
  • Allianz Arena
  • FC Bayern Museum


2015 starb unser Ehrenschriftführer Hans Bialowons im Alter von 94 Jahren. Sein Engagement im Verein war beispiellos.

2016 startete der Club eine neue Jugendinitiative mit Schach AGs am Bildungszentrum Ritter von Buß. Thomas Groh und Wolfgang Niederberger sind die Verantwortlichen Betreuer, doch es gibt zahlreiche andere Helfer wenn Not am Mann ist. Als Ergebnis dieser AGs kann der Schachclub 2019 endlich wieder eine Jugendmannschaft melden. Lesen Sie deren erste Erfolge unter ERGEBNISSE.

EHRUNGEN 2019

Eine große Anzahl Mitglieder wurde 2019 für langjährige Mitgliedschaft geehrt. Als am längsten zum Club gehörendes Mitglied gilt nun Ehrenvorstand Peter Baumann mit 50 Jahren Mitgliedschaft. Er selbst zog dies in Zweifel, da zumindest Hans Burger und Thomas Groh schon im Club waren als er 1969 eintrat. Die Daten von Burger und Groh waren im Verband jedoch nicht mehr auffindbar.








 
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